Turn und Sportvereinigung 1888 Guxhagen (Teil4)

Geschrieben von Frank Hassenpflug

1971
Erfreuliches gibt es in diesem Jahr zu berichten. So können die Leichtathletik-Schüler an die hervorragenden Leistungen des Vorjahres anknüpfen. Unter der Leitung von Helmut Freudenstein können 70 Titel errungen werden. Die herausragenden Athleten sind Meinhard Kraß und Klaus Wagner.

Ein gelungenes Trimm-Fest lockt viele Mitglieder in die  Söhre, wo auf einer Waldwiese zahlreiche sportliche Spiele veranstaltet werden. Für Speis und Trank ist natürlich gesorgt.

Bei den Schützen sind die Aktivitäten deutlich zurückgegangen. Der frisch amtierende Spartenleiter Bernd Günther versucht einen neuen Anfang. Doch auch er kann nicht verhindern, dass die Instandsetzungsarbeiten aus finanziellen Gründen eingestellt werden müssen. Die Ausschachtarbeiten per Hand zeigen in der Folge kaum Fortschritte, Unlust macht sich bei den Bauarbeiten breit.

Seit dem Sommer spielt offiziell eine Damenmannschaft Handball.

Besonders erfreulich ist jedoch, dass die Fußballer sich wieder in die A-Klasse zurückmelden: Sie schaffen den Aufstieg zur Freude der vielen Fans. Die 2. Mannschaft wird Kreismeister ihrer Klasse.

1972
Die Mitgliederversammlung beschließt eine Beitragserhöhung, die wie folgt aussieht:
Pro Monat Erwachsene 2 DM, Jugendliche 1,50 DM und Kinder 1 DM.
Es wird Familienrabatt gewährt:
Bei zwei Mitgliedern 10 Prozent, bei drei Mitgliedern 20 Prozent, bei vier Mitgliedern 30 Prozent.

In diesem Jahr ist die Trimm-Aktion sehr schlecht besucht.

Helmut Mohr wird Übungsleiter bei den Handball-Damen.

Im Fußball-Bereich sind neun Teams am Start. Die Abteilung hat 169 Mitglieder. Weil der Saal der Gaststätte Fehr renoviert wird, wechselt der Sitz des Vereinslokals in die Gaststätte Riedemann.

1973
Nach dem plötzlichen Tod des Fußball-Abteilungsleiters Walter Kurth, der zur Bestürzung aller Mitglieder so früh aus dem Leben scheiden musste, wird Georg Bätzing kommissarisch mit der Leitung der Geschäfte beauftragt. Bätzing wird im Verlauf des Jahres auch wieder formell 1. Vorsitzender der Abteilung.

Die Jugendfußballer stehen mit sieben Schüler- und Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Die Erfolge können sich wahrlich sehen lassen.

1974
Einen personellen Einschnitt gibt es bei der Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins am 12. Juni auf dem Saal der Gaststätte Fehr. Der 1. Vorsitzende Harald Kraß, Hauptkassierer Werner Lotze und Jugendleiter Klaus Bonn treten von ihren Ämtern zurück. Sie stellen sich auch nicht wieder zur Wahl.

Eine schwierige Situation ergibt sich, da niemand bereit ist, für den Posten des 1. Vorsitzenden zu kandidieren. Als Kompromiss entschließt man sich zu einer Satzungsänderung. Paragraph 9 der Satzung wird durch die Abstimmung – 42 Ja- gegen 8 Nein-Stimmen – wie folgt geändert:
„Der Vorstand besteht aus den beiden Abteilungsleitern, deren Stellvertretern, dem Hauptkassierer, dem Hauptschriftenführer und dem Jugendleiter, die auf die Dauer von 2 Jahren von der Jahreshauptversammlung gewählt werden. Das Amt des Vereinsvorsitzenden wird jeweils auf die Dauer von einem Jahr von den Abteilungsleitern im Wechsel wahrgenommen.“

Im Fußball liegen Licht und Schatten dicht beisammen. Die 1. Mannschaft muss den bitteren Gang zurück in die B-Klasse antreten, weil eine fast unglaubliche Verletzungs-Serie bei wichtigen Stammspielern die Elf dauerhaft schwächt. Dagegen gibt es im Nachwuchsbereich blendende Erfolge, in denen sich die vorzügliche Jugendarbeit widerspiegelt. Äußerst positiv wirkt sich die Gründung einer Jugendspielgemeinschaft mit den Nachbarorten Ellenberg und Fuldabrück aus. Zum ersten Mal spielt in Guxhagen eine Frauenmannschaft Fußball.

Erfolgreich sind auch die Sparten der Turnabteilung. So erzielen die Schützen ihre seit langer Zeit besten Ergebnisse. Man schießt mit dem Luftgewehr auf dem Saal der Gaststätte Riedemann.

Den Aufstieg in die A-Klasse schaffen die Handball-Damen.

Eine Leistungsgruppe wird bei den Leichtathleten ins Leben gerufen. Sie wird von Helmut Freundenstein trainiert.

Die Fußballmannschaft beschließt, in Erinnerung an ihren 1973 verstorbenen Abteilungsleiter ein Walter-Kurth-Gedächtnisturnier künftig jährlich auszutragen. Mit einer Jahresabschlussfeier enden am 21. Dezember die Aktivitäten des Vereins.

1975
Das herausragende Ereignis des Jahres ist das Kreissportfest, das am 7. und 8. Juni in Guxhagen stattfindet. Die Ausrichtung dieses Festes ist für den Tuspo eine Verpflichtung zu besonderen Leistungen, da die bisherigen Veranstaltungen in Guxhagen immer sehr gut verlaufen sind. In mehreren Sitzungen mit dem Kreisvorstand wird das Programm ausgearbeitet- Auf Veranlassung des Vorstands werden Kampfrichter, Kreisvorstandsmitglieder und Tuspo-Verantwortliche zu einem Essen eingeladen, um noch einmal die Planungen abzusprechen und die organisatorischen Notwendigkeiten zu klären.

Der Aufwand vor dem Ereignis lohnt sich und bleibt nicht umsonst. Denn nach Einschätzung aller Experten ist das Kreissportfest eine rundum gelungene Sache. Die vorbildliche Organisation des Tuspo wird auch vom Kreisvorstand und in der Presse gewürdigt.

Die Fußballabteilung wählt Karl-Heinz Lazik zum neuen Abteilungs-Chef.

1976
Nach jahrelangen Überlegungen und Vorplanungen wird in diesem Jahr die Tennissparte innerhalb der Turnabteilung gegründet. Zum ersten Spartenleiter wird Karl-Heinz Draude von der Gründungsversammlung gewählt.

Am 26. November 1976 wird der Verein in das Vereinsregister des Melsunger Amtsgerichts eingetragen.
Der neue Name lautet jetzt: Tuspo 1888 Guxhagen e. V.

Bei den Schützen werden nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Nachdem eine Verfügung zum Abriss der Schießstand-Bauruine wegen der Einsturzgefahr ergangen ist, wird in einer Sitzung am 22. Mai erstmals über das geplante Neubau-Projekt diskutiert. Am 16. September wird der Antrag an die Gemeinde zur Übernahme der Bauträgerschaft gestellt, der am 19. Oktober dann positiv beschieden wird. Zugleich erfolgt zu diesem Datum die Bauantragstellung an den Kreis.