Turn und Sportvereinigung 1888 Guxhagen (Teil1)

1954
In diesem Jahr feiert die Fußball-Abteilung ihren bis dahin größten Triumph. Nach spannenden und dramatischen Spielen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen steigt die 1. Mannschaft schließlich in die Bezirksklasse auf. Einen schönen Erfolg feiert auch Rudolf Topp, der in der Klasse Luftgewehr der beste Einzelschütze in Hessen wird.

1955
Dieses Jahr verläuft ohne ersichtliche Höhepunkte. Die Arbeit in den Abteilungen wird kontinuierlich vorangetrieben.

1956
Aus den Protokollen wird eine gewisse Abwärtsbewegung im Jugendbereich ersichtlich. Das Interesse scheint allgemein nachgelassen zu haben.

Christian Heimrich berichtet in einer Versammlung von mangelnder Mitarbeit besonders beim in Guxhagen stattfindenden Kreissportfest und bei den leichtathletischen Wettkämpfen. Otto Bonn, der Gesamtvereins-Chef, erklärt mit ärgerlichem Unterton: „Das Geld für die Jugend ist aus dem Fenster rausgeworfen.“ Der Vorstand stellt die Frage, ob es sich überhaupt noch lohne mitzuarbeiten.

Trotzdem: In einigen Sparten geht die Arbeit gut voran. Die Schützen melden erneut Erfolge. Der in Eigeninitiative errichtete Schießstand wird eingeweiht:
Auch dies ein Grund zur Freude.

Bei den Handballern beginnt die ehemalige Jugendmannschaft nun im Männerbereich Fuß zu fassen. Im Protokoll wird bereits von „schönen Spielen“ berichtet.

1957
Als bedauerliche Tatsache gilt in diesem Jahr, dass die 1. Fußball-Mannschaft wieder in der A-Klasse spielen muß. Insgesamt kicken drei Teams für den TuSpo.

Mit den Aktivitäten im Geräteturnen wird ein neuer Anfang versucht, der zunächst auch zu gelingen scheint. Doch nach den Wintermonaten lässt das anfängliche Interesse schon wieder nach. Am Ende ruht der Turnbereich völlig.

Die Leichtathleten nehmen bei allen Veranstaltungen des Kreises teil. Die Männer stellen 2, die weibliche Jugend A und B alle Kreismeister.

Am Sportplatz wird das Gerätehaus eingeweiht.

Der Verein tritt als Mitglied dem Bund für Kriegsgräberfürsorge bei.

1958
In den Bestenlisten der Leichtathleten sowie in den Zeitungsausschnitten über die 70-Jahr-Feier des TuSpo dokumentieren sich die Höhepunkte dieses Jahres.

1959
Das sportliche Geschehen befindet sich auf keinem allzu hohen Niveau. Im fußballerischen Bereich sind 4 Mannschaften im Einsatz, davon 2 Herrenteams sowie je eine Jugend- und Schülermannschaft. Die Zusammenarbeit von Fußballern mit Turnern bezeichnet Abteilungsleiter Georg Bätzing in der Jahreshauptversammlung als „vorzüglich“. Jugendleiter Benno Ziesemann regt zur Intensivierung der Nachwuchsarbeit besondere Jugendabende an, wo „moderne Musik oder Lichtbildvorträge“ im Vordergrund stehen sollen, um die Jugendlichen besser anzusprechen als „auf der Straße“.

Die Handballer stellen den Spielbetrieb vollends ein. Die Leichtathleten bieten 40 Trainings-Abende an, die allerdings kaum Resonanz finden. Trotz der schwachen Beteiligung werden zwölf Kreismeistertitel errungen.

Nach wie vor äußerst aktiv zeigen sich die Schützen. Es gibt Überlegungen, eine Turnhalle zu bauen. Erste Pläne und Berechnungen erstellt Sportkamerad Heimrich. Ein Versuch, die beiden Abteilungen wieder zu vereinigen, wird verschoben.

1960
Der Sport in Guxhagen wird weiter von drei Säulen getragen:

1. Fußball:
Die 1. Mannschaft spielt weiter in der A-Klasse. Außerdem sind eine Reservemannschaft sowie ein Jugend- und ein Schüler-Team bei den  Punktrunden am Start. Die 2. Mannschaft steigt in die 1. Kreisklasse  auf, die 1. Mannschaft wird Kreispokalsieger.

2. Leichtathletik:
Vor allem die weibliche Jugend ist in der von Harald Kraß geführten Sparte erfolgreich. Gudrun Monk wird Kreismeister im Weit- und Hochsprung. Monika Heimrich erringt den Bezirks-Titel ihrer Alters-Klasse im Hochsprung. Das Trio Grebe-Kraß-Fäßler holt sich die Kreismeisterschaft im Mannschaft-Geländelauf.

3. Schießen:
Die Vormachtstellung der Guxhagener Schützen im Kreis wird durch Gensungen gebrochen. So kommt man in den Disziplinen KK und Luftgewehr jeweils auf den zweiten Platz hinter den Edertalern. Rudolf Topp kann weiter auf eine glänzende Bilanz verweisen:
Er wird Kreismeister in der Luftgewehr-Konkurrenz, beim KK-Schießen belegt er Rang 2.

Die Fußballabteilung begeht ihren 50. Geburtstag mit zahlreichen Feierlichkeiten. In der Jahreshauptversammlung erklärt Abteilungsleiter Bätzing, sportlich sei das Fest ein Erfolg gewesen. So sei das Hauptspiel zwischen den Teams aus Guxhagen und Krefeld ein regelrechter Leckerbissen für die Besucher gewesen. Auch das Vorspiel zwischen Auswahlmannschaften aus dem Kreis habe überzeugt. Einschränkend heißt es, finanziell sei die Geburtstagsfeier nicht zufriedenstellend verlaufen.

Die Turnabteilung beantragt die Zusammenlegung der beiden Abteilungen und eine Aufgliederung nach stimmberechtigten Sparten in voller Finanzhoheit. Dieser Antrag wird mit 38 zu 35 Stimmen bei zwei ungültigen Stimmen abgelehnt.

1961
In einer außerordentlichen Monatsversammlung am 30. März debattieren die Fußballer über die angestrebte Zusammenlegung der Abteilungen. Aus sportlichen Erwägungen wird die Fusion unterstützt, doch man befürchtet für den Fall, dass Handballer oder Leichtathleten wieder stärker aktiv werden und sich am sportlichen Geschehen beteiligen, „Streit ums liebe Geld“. In geheimer Wahl lehnen 27 Mitglieder die Zusammenlegung ab, zwei enthalten sich.

Die 1. Fußball-Mannschaft wird zum dritten Mal Kreispokalsieger. Auf Landesebene scheitert man nur denkbar knapp an den Amateuren des KSV Hessen Kassel.

Der durch ein Reiterfest ramponierte Sportplatz wird von den Fußballern in Eigenhilfe hergestellt.